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Wanitschka bei der Arbeit
NDR 1 Radio MV, 09.10.2012, 10:20 Uhr

Telefon-Interview mit Petra Wanitschka (PWa) und Burkhard Fellner (BFe)
Länge: 3:00 Minuten

PWa:
Ein Jahr in der Lewitz - ein Naturparadies in Mecklenburg, so heißt der Film der heute Abend im NDR Fernsehen läuft. Burkhard Fellner aus Neustadt-Glewe - jetzt hier auf NDR 1 Radio MV. Sie waren mit der Kamera unterwegs haben gedreht, was werden wir da heute Abend sehen?

BFe:
Ja sehr viel. Wir haben sehr viel Material sammeln können innerhalb des letzten Jahres, viel mehr als wie wir senden können. Deswegen eine hohe Dichte an sehr schönen Szenen aus der Natur: also kämpfende Zwergschwäne oder auch Mäusebussarde im Winter oder auch Landschaftsaufnahmen. Es kommen die Fischer zu Wort die dort arbeiten, andere Naturschützer, also auch ein bisschen der Konflikt wird dargestellt. Aber ich denke mal es ist auch eine Unterhaltungssendung die den Leuten die Natur die Lewitz näher bringen soll ohne erhobenen Zeigefinger auf subtilere Art und ich denke mal das wird auch die Naturfreunde ansprechen.

PWa:
Wer jetzt die Lewitz nicht kennt, was ist das Besondere an der Lewitz?

BFe:
Historisch gesehen galt sie in den 30ger Jahren als das größte Naturschutzgebiet Mecklenburgs mit einem deutschlandweiten Ruf kann man sagen und hat sich ein bisschen zu einem Schattendasein entwickelt. Deswegen sind die Leute die das erste Mal in der Lewitz sind sehr überrascht, wenn sie diese Weite sehen, unverbaut. Das ist eine große Seltenheit in Mitteleuropa, fasst in ganz Europa kann man sagen, wo sie wirklich mal so 20 km und 15 km in der Breite im Kern gucken können, ohne Bebauung, ohne Hochhäuser, ohne große Straßen wie der Autobahn und diese Ruhe die diese Landschaft ausstrahlt das ist, finde ich, das Besondere.

PWa:
Das wissen die Tiere zu schätzen die dort unterwegs sind. Andererseits wer Tiere Filmen will der braucht Geduld. Wie lange haben Sie für einzelne Szenen im Gras gelegen?

BFe:
Oh das ist schwer zu sagen. Einige Naturszenen dauerten mehrere Tage. Also man muss sich vorstellen der Naturfotograf oder Naturfilmer muss mehrere Tage beobachten, was auch sehr Zeit intensiv ist, um sich dann einmal anzusetzen an der richtigen Stelle und dann so vier bis fünf Stunden zu warten. Also beim Biber z. B. spielt auch das Licht eine Rolle, da muss man sehr viele Abende rausgehen, weil er dann nicht mehr zur rechten Zeit rauskommt, dann kommt er ne halbe Stunde nach Sonnenuntergang manchmal und dann hat man etliche Tage und Stunden umsonst gesessen. Ja ich denke mal, das macht man ja auch aus Spaß an der Freude, das ist also eine Sache die man aus Passion macht.

PWa:
Was war jetzt für Sie das Beeindruckendste an dieser Arbeit in der Lewitz?

BFe:
Ja zum einen die Sache mit dem Biber hat mir sehr viel Freude gemacht, wenn man mal sieht das sich so ein uriges Tier die Landschaft zurückerobert. Ich hab ihn zwar schon öfter gesehen, an den Fraßspuren erkannt, aber wenn man dann eine ganze Biberfamilie direkt vor der Haustür hat, direkt vor den Toren von Neustadt-Glewe, also das war schon sehr beeindruckend. Es ist ein sehr uriges Tier und ich hab es auch noch nie so hautnah spüren können Der ist drei Meter vor mir aus dem Wasser gekommen, vor mein Zelt und - das war Wahnsinn ... man konnte das Geräusch hören wenn er den Stamm benagt hat und die Späne flogen, das war richtig zu hören, das war wirklich sehr beeindruckend, aber viele andere Sachen auch.

PWa:
Vielen dank Burkhard Fellner. Der Film ein Jahr in der Lewitz läuft heute Abend im NDR Fernsehen in der Reihe Naturnah ab 18:15 Uhr. Freuen sie sich also auf fantastische Tieraufnahmen.

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